
"Jeder darf zu uns kommen und ist willkommen"
Anlässlich des LGBTQIA+ Pride-Monats schauen wir auch bei uns auf den Umgang mit dem Thema. Barbara von der Wettern (41) ist Wohnbereichsleiterin im SeniorenWohnen München Kieferngarten. Zusammen mit ihrer Frau und Tochter lebt sie in München.
Frau von der Wettern, wie erleben Sie die SSG als Arbeitgeber vor dem Hintergrund, dass Sie mit einer Frau verheiratet sind? Barbara von der Wettern: Mit der SSG habe ich einen Arbeitgeber, bei dem es wenig bis keine Vorverurteilung gibt. Meine Identität wird respektiert –Zurücknehmen musste ich mich hier noch nie. Kollegen und Vorgesetzte haben mich nie Negatives bezüglich meiner Sexualität spüren lassen. Viele andere lesbische Frauen aus meinem Umfeld haben damit immer noch täglich in der Arbeit zu kämpfen.Das ist schön zu hören. Zumal wir etwa bei anderen Trägern noch nicht von einer Neutralität ausgehen können. BW: So ist es. Die Werte der SSG und des Roten Kreuzes signalisieren Offenheit und Wertschätzung. Es stehen Menschlichkeit und Neutralität an vorderster Stelle. Bei uns ist der Mensch im Mittelpunkt – unabhängig von Alter, Geschlecht, Sexualität oder Glauben.
Wie erleben Sie die LGBTQIA+ Bewegung innerhalb der Bewohnerschaft? BW: Die jetzigen Bewohnerinnen und Bewohner sind noch mit einer Vertuschungskultur aufgewachsen. Mehr als 123 Jahre wurden homosexuelle oder andersgeschlechtliche Menschen durch den § 175 des Strafgesetzbuchs verfolgt und inhaftiert. Eine Schande. Dies ging bis 1994 so! Die Bewohner mussten ihre Gefühle, ihr „Anderssein“ unterdrücken und verstecken – zum Wohl ihres Lebens und ihrer Familie. Das ist leider noch tief in ihnen verwurzelt.
Und wie zeigt sich das – bzw. wie können wir als Pflegende damit umgehen? BW: Wie immer gilt der Anspruch, der Individualität eines Menschen gerecht zu werden. Pflegekräfte müssen offen sein, die meist noch unsichtbare Vielfalt, zu entdecken und signalisieren, dass diese Diversität willkommen ist. Pflegende sollten sich mit dem Thema Diskriminierung auseinandersetzen und stets eine professionelle Haltung wahren.
Heteronormativität ist in vielen Ländern noch ein großer, indiskutabler Standard. BW: Ja, das stimmt. Leider ist es noch weit verbreitet, dass Geschlecht und Sexualität normiert sind. Nur Mann und Frau, die in einem hierarchischen Verhältnis zueinanderstehen, werden als ein Paar akzeptiert. Doch die Heteronormativität entspricht nun mal nicht der gesellschaftlichen Struktur. Immer mehr Menschen bekennen sich zu ihrer Sexualität. Jeder soll selbstbestimmt leben und lieben dürfen. Das gilt auch für unsere Bewohner*innen, sowie Mitarbeitenden.
Was können wir für mehr Offenheit und Menschlichkeit tun, auch im Hinblick auf die LGBTQIA+-Bewegung in den Häusern? BW: Unsere Welt ist nicht schwarz und weiß. Sondern bunt, wie es die Regenbogenflagge symbolisiert. Jede Gesinnung oder Andersfärbung ist willkommen. Wir sollten diese Botschaft verbreiten: Jeder kann zu uns kommen und ist willkommen – wir freuen uns auf Vielfalt. Spezielle Ansprechpartner für sexuell Andersorientierte oder Transpersonen, erleichtern diesen Menschen möglicherweise ihren (späten) Start in einen selbstachtenden und selbstbestimmten Lebensabend bei uns.
Info: LGBTQIA+ seht für: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual

Wir feiern den Tag der Pflege
Zum diesjährigen "Tag der Pflege" am 12.Mai senden die SSG-Geschäftsführer Dr. Elke Frank und Christian Pietig, sowie die Aufsichtsratsvorsitzende Brigitte Meyer eine Grußbotschaft an alle Mitarbeitenden der Sozialservice-Gesellschaft. Feiern Sie mit uns und genießen Sie Ihren Capcake, der am Freitag, den 12.Mai.2023 an alle SeniorenWohnen der SSG geliefert wird. #VanilleoderSchoko #besterarbeitgeber #rotkreuzbewegung
Grußbotschaft zum Tag der Pflege 2023
Sechs Prozent mehr Gehalt - Tariferhöhung verdoppelt
Ab 1. April 2023 erhalten die Mitarbeitenden der Sozialservice-Gesellschaft sechs Prozent mehr Gehalt. Der Aufsichtsrat hat auf Vorschlag der Geschäftsführung der Sozialservice-Gesellschaft zugestimmt, anstelle der vorgesehenen Lohnerhöhung um drei Prozent, die Erhöhung zu verdoppeln. Somit erhöhen sich die Löhne der Mitarbeitenden binnen zwölf Monaten zum zweiten Mal. Nachdem die Gehälter im Frühjahr 2022 bereits angehoben wurden, wandern zum 1. April.2023 weitere sechs Prozent Gehaltserhöhung in die Taschen der Beschäftigten. Die zweite Erhöhung fällt doppelt so hoch aus, als ursprünglich geplant.
Das Gesamtvolumen der vereinbarten Lohnerhöhungen aus der Tarifverhandlung der beiden Jahre 2022/2023 führt durch eine Erhöhung der Einstiegsgehälter und der Anhebung im unteren Lohngruppenbereich zu einem generellen Anstieg der Gehälter von zehn auf 13 Prozent. Gesamtbetriebsrat und Geschäftsführung der SSG honorieren damit das Engagement von insgesamt rund 3.000 Mitarbeitenden.
Die Anpassung kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn nach zwei harten Pandemiejahren freuen sich die Mitarbeitenden über diesen finanziellen Schub. Im Unternehmen profitieren alle Beschäftigte von der Lohnerhöhung unabhängig davon in welchem Bereich sie arbeiten, von der Altenpflege über Hauswirtschaft und Küche bis zur Verwaltung.
Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Dietmar Eder sagt: „Als Mitglied der Verhandlungskommission begrüße ich diesen Schritt und beglückwünsche den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung zu dieser Entscheidung. Schon aufgrund der prekären Personalsituation müssen wir alles tun, um Mitarbeitende zu halten und neue zu gewinnen.“ Mit dieser Erhöhung will man das zuverlässige Leistungsniveau und die hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden honorieren. Die geplanten zusätzlichen Erhöhungen sind mit dem Tarifpartner Ver.di besprochen, die Änderungen der vertraglichen Regeln sind auf dem Weg.

Erste unternehmesweite Kundenbefragung druchgeführt
In diesem Jahr haben wir die erste unternehmensweite Befragung der Bewohner und Angehörigen durchgeführt. An der hohen Rücklaufquote von rund 41% kann man erkennen, dass sich viele Bewohner und Angehörige an der Befragung beteiligt haben.
Die Durchschnittsnote, vergleichbar mit Schulnoten, liegt für die gesamte SSG bei 2,22. Die in den Einrichtungen erbrachte Dienstleistung wurde seitens der Bewohner*innen mit der Note „Gut“ bewertet.
Die Weiterempfehlungsquote, der sogenannte Net Promotor Score, liegt bei +20. Das bedeutet, dass rund 51% der von uns versorgten Bewohner*innen die SSG weiterempfehlen würden. Da die Mundpropaganda immer noch das beste Marketinginstrument ist, stellt sich die Frage, wie dieser Wert weiter gesteigert werden kann.
Das meiste Verbesserungspotential liegt in der Einzugs- und Eingewöhnungsphase sowie im Abwechslungsreichtum und der Flexibilität bei den Veranstaltungen. Insofern hat die Befragung Transparenz zu den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner*innen geschaffen und den Einrichtungen konkrete Ansatzpunkte für die Verbesserung der Lebensqualität geliefert.
Als absolutes Top wurde die Freundlichkeit der Mitarbeitenden bewertet. Das ist sehr erfreulich und kann als großes Dankeschön der Bewohner*innen an die Teams in den Einrichtungen betrachtet werden.

Großer Erfolg der Great Place To Work - Befragung
Die Sozialservice-Gesellschaft hat sich im international bewährten Zertifizierungsprozess dem Urteil seiner Mitarbeitenden gestellt und ist von Great Place to Work® für seine erlebte Arbeitgeberattraktivität zertifiziert worden.
Die Auszeichnung steht für eine glaubwürdige, faire Führung und die aktive Förderung der Mitarbeitenden. Respekt, Vertrauen, Stolz und Teamgeist sind in hohem Maße Teil der Unternehmenskultur.
Wir danken allen teilnehmenden Mitarbeitenden für die Bewertung. Wir konnten uns in allen Bereichen, gegenüber der Befragung von 2019, verbessern. Das ist ein toller Erfolg!

Zehnprozentige Tariferhöhung
Klatschen alleine reicht nicht – wir handeln! Die SSG-Geschäftsführung hat mit ver.di einen neuen Tarifvertrag ausgehandelt. Im Ergebnis werden die Entgelte innerhalb von zwei Jahren zweimal erhöht. Damit steigen die Löhne und Gehälter in Summe um zehn Prozent. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt zwei Jahre. Demnach erhalten alle SSG-Mitarbeitenden rückwirkend von April 2022 deutlich mehr Geld.
Die SSG ist ein gemeinnütziges Unternehmen und die Mitarbeitenden sollen besser bezahlt werden. Denn wenn es den Mitarbeitenden gut geht, dann profitieren auch die Bewohner*innen. Der Zuwachs setzt sich neben dem prozentualen Anteil aus weiteren Bestandteilen zusammen, wie der Erhöhung der Pflegezulage, der Einführung von Schicht- und Wechselschichtzulagen und der Ausweitung der Ballungsraumzulage für den Großraum München. Die Entgelte erhöhen sich dadurch in Summe im ersten Jahr um 5,4% und im zweiten Jahr um 4,6%. Teil des Paketes sind auch bis zu drei zusätzlichen Urlaubstagen für Beschäftigte, die länger als 20 Jahre im Betrieb tätig sind. Die Ausbildungsvergütung wird im November dieses Jahrs ebenfalls um 70 Euro angehoben.
Aktuell arbeiten bei der SSG rund 3.000 Menschen. Mit großem Engagement und Tatkraft pflegen sie derzeit 3.500 Bewohner*innen in unseren Einrichtungen. Dabei steht der respektvolle Umgang miteinander und eine wertschätzende Haltung im Mittelpunkt ihres Tuns.
Die Ausbildungsquote beträgt über alle 26 Standorte in Bayern hinweg zehn Prozent. Noch steht die Unterzeichnung der Verträge aus. Eine Formalität, die bis Juli erfüllt sein dürfte. In Summe steigen die Personalkosten für die SSG um rund zehn Millionen Euro jährlich auf 110 Millionen.